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Buwog radelt sich in die Herzen der Mitarbeiter

Die österreichisch-deutsche Buwog Group hat ein neues Karriereportal eröffnet. Die Anziehungskraft auf Jobinteressenten und Mitarbeiter erhöhen sollen künftig insbesondere allerlei familienfreundliche Maßnahmen. Das vorhandene Personal macht die Wohn-AG heute schon mit einer Flotte von Firmenfahrrädern glücklich.

Harald Thomeczek
11. Januar 2018
Urheber: August Lechner

Auf dem neuen Portal finden Jobsucher neben aktuellen Stellenangeboten und Informationen zu Karrierechancen auch Infos zur Einarbeitung (neudeutsch: Onboarding) bei der Buwog oder zur Personalentwicklung – und können via Videos in die Buwog-Arbeitswelt eintauchen. Dem Buwog-Blog können Interessierte zudem nicht ganz unwesentliche Details entnehmen. Etwa, dass eigene Buwog-Fahrräder für Dienstfahrten und gemeinsame Ausflüge angeschafft wurden. „Auslöser für das Angebot der Fahrradflotte war 2016 eine vorübergehende Sperre jener U-Bahn-Linie, die von vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf ihrem Weg in die Buwog-Zentrale in Wien genutzt wurde“, erzählt Martina Wimmer, Bereichsleiterin Personalmanagement und Office Management der Buwog.

Das zunächst als temporär angesetzte Angebot sei innerhalb kurzer Zeit so gut angenommen worden, „dass wir unseren Bike-Pool noch weiter ausgebaut und auch auf andere Standorte erweitert haben“. Dazu wurden für die Standorte in Österreich und Deutschland insgesamt 26 Räder, sowohl Damen- als auch Herrenmodelle und ein E-Bike, angeschafft und ein Abstellraum eingerichtet. Eine Expertin für Fahrradgesundheit gab den Mitarbeitern sogar eine Einführung zum Thema „Mit dem Rad zur Arbeit“. „Mittlerweile nutzen zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter regelmäßig dieses Angebot“, berichtet die Personalleiterin stolz.

Auch sonst liegt der Buwog das Thema betriebliche Gesundheitsförderung am Herzen. So hat das Unternehmen im vergangenen Jahr das Pilotprojekt „Fit mit Maya“ gestartet. In einem Onlinetool macht eine Fitnesstrainerin täglich zwei Fitnessübungen vor, die die Buwog-Leute direkt am Arbeitsplatz leicht nachmachen können sollen. Das Ganze dauert maximal acht Minuten. Schweiß fließt angeblich nicht. Dafür soll u.a. Rücken- und Nackenbeschwerden vorgebeugt werden – und die Leistungsfähigkeit der Bürokämpfer dauerhaft erhalten bleiben.

Besonders wichtig ist dem Wohnimmobilienunternehmen, das 774 Mitarbeiter an zehn Standorten in Deutschland und Österreich beschäftigt und derzeit rund 49.000 eigene Wohnungen bewirtschaftet sowie Wohnungen entwickelt und vertreibt, als besonders familienfreundlicher Arbeitgeber wahrgenommen zu werden. „Wir setzen gezielt auf Familienfreundlichkeit, was sich vor allem stark in unserer Unternehmenskultur abzeichnet“, behauptet Wimmer und will wissen: „Andere aktiennotierte Unternehmen unserer Größe sind – zumindest nach meiner Erfahrung – deutlich anonymer und distanzierter im Umgang mit und zwischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.“ Die Dame hat in ihrer eigenen Karriere u.a. schon knapp sieben Jahre in der Personalabteilung der Immofinanz verbracht. Wie CEO Daniel Riedl in Erfahrung gebracht hat, sei „Familienfreundlichkeit für viele Bewerberinnen und Bewerber ein ausschlaggebender Faktor, sich überhaupt bei uns zu melden“.

Nun, behaupten kann man ja viel – was also tut die Buwog konkret, damit Mitarbeiter Beruf und Privatleben reibungsloser miteinander verzahnen können? Wimmer zählt Angebote wie Gleitzeit oder Teleworking auf, mit denen das Unternehmen seinen Leuten die Möglichkeit biete, „in einem gewissen Maße selbst zu entscheiden, wann sie wo arbeiten, denn am Ende ist schließlich das Ergebnis ausschlaggebend“. Diese Angebote, so Wimmer weiter, würden gleichermaßen von Müttern und Vätern sowie von alleinstehenden und/oder kinderlosen Menschen in Anspruch genommen.

Das Gleitzeitmodell sieht so aus: „Es ist eine Kernzeit vorgegeben, zu der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zumindest telefonisch erreichbar sein sollen. Dieses Angebot wird sehr gerne angenommen, allein deshalb, weil jeder Mensch gerne die Möglichkeit hat, selbst zu entscheiden, ob sein Arbeitstag z.B. um sieben Uhr oder um neun Uhr beginnt“, sagt Wimmer.

Rücksicht will Wimmer nicht zuletzt auf die Belange von Teilzeitkräften genommen wissen: In den zehn deutschen und österreichischen Büros sind immerhin insgesamt knapp 200 nicht in Vollzeit tätige Mitarbeiter beschäftigt. „Hier kommt unsere überarbeitete Meeting Policy besonders zum Tragen“, verspricht Wimmer. So sollen z.B. regelmäßige Teammeetings so angesetzt werden, dass auch Teilzeitkräfte während ihrer Arbeitszeit daran teilnehmen können. Wann die Treffen stattfinden, sprechen Führungskraft und Mitarbeiter miteinander ab. Außerdem neu im Angebot: Eltern-Kind-Büros. Diese familienfreundliche Maßnahme will das Immobilienunternehmen in Zukunft in Berlin und im Wiener Headquarter umsetzen. Der Hintergrund: Fällt z.B. spontan die geplante Kinderbetreuung aus – was ja immer mal vorkommt – sollen die Mitarbeiter stressfrei Familie und Job unter einen Hut kriegen können. „Dazu werden wir ein separates und voll funktionsfähiges Büro mit Spielzeug für Kinder unterschiedlicher Altersstufen ausstatten“, kündigt die Personalhüterin an.

Wimmer verhehlt nicht, dass ein Arbeitgeber in puncto Work-Life-Balance auch an seine Grenzen stößt. Das ist vor allem der Fall, wenn Großprojekte umgesetzt werden – wie die SAP-Umstellung im Mai 2017. „In solchen Zeiten sind wir uns der Mehrbelastung für viele unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bewusst und versuchen dennoch alles in unserer Macht Stehende, um unser Team zu unterstützen, z.B. mit Angeboten zum sportlichen Ausgleich und gemeinsam definierten Maßnahmen für einen besseren Ausgleich von Beruf und Privatleben.“ Mehr Verständnis für die Sorgen und Nöte des gemeinen Mitarbeiters soll den Alpha-Tieren bei der Buwog antrainert werden und „Familienfreundliches Führen“ Teil der Führungskräfteausbildung werden. 2018 wird abgefragt, wie gut Mitarbeiter die Angebote zur Familienfreundlichkeit finden.

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