Allbau-Azubis werben Nachwuchs
Der Essener Wohnungsanbieter Allbau hat zum ersten Mal zum Azubi-Tag in sein Kundenzentrum geladen. Vier Auszubildende erzählten Schülern aus ihrem Alltag und beantworteten Fragen. Der Tag der offenen Tür ist in eine Ausbildungsoffensive eingebunden, die sich das Unternehmen einiges kosten lässt, obwohl es im vergangenen Jahr mehr als 400 Bewerbungen für drei Ausbildungsplätze erhalten hat.
Am Kennedy-Platz, mitten in Essens Fußgängerzone, befindet sich das Kundenzentrum von Allbau. Um 14:30 Uhr und um 17:30 Uhr hatte das Unternehmen Schüler eingeladen, um sich über die Ausbildung zum Immobilienkaufmann zu informieren. Etwa 30 junge Leute – und auch eine Mutter – kamen pünktlich zum ersten Vortrag und wurden schon von vier der insgesamt elf Allbau-Azubis erwartet. Diese hatten sich einen roten Faden überlegt, wie sie die Neulinge für ihren Ausbildungsberuf begeistern wollten, und die wichtigsten Fragen bereits beantworten können. Locker führte Radiomoderatorin Maya Graef durch die verschiedenen Themenfelder: Wie läuft die Bewerbungsphase ab? Wie sieht die Vergütung aus? Welche Fächer werden in der Berufsschule unterrichtet? Und natürlich ganz wichtig: Wie sieht die Arbeit im Unternehmen aus?
Der Azubi-Tag ist ein Element der Ausbildungsoffensive, die das Unternehmen in diesem Jahr durchführt und intensiv beworben hat: Radiospots, Anzeigen in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung, Aushänge in allen Gymnasien und Gesamtschulen im Umfeld und große Berichte in der Mieterzeitung. Zudem hat sich die Allbau AG mit drei anderen Unternehmen an einer Roadshow beteiligt, einer Initiative der Agentur für Arbeit. Die vier Unternehmen machten an mehreren Schulen Halt, um dort die Schüler der Sekundarstufe II über die verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten zu informieren. In die neue Ausbildungsoffensive hat das Unternehmen rund fünf Monate Vorbereitung für das Feinkonzept und insgesamt rund 32.000 Euro investiert.
Ferner sollten nach Ansicht von Personalleiterin Tanja Hahn die verschiedenen Aktivitäten der einzelnen Unternehmen in der Wohnungswirtschaft nach außen getragen werden. Deswegen hat sie sich dafür eingesetzt, dass beim Relaunch des Internetauftritts der GdW-Azubi-Kampagne auch auf die aktuellen Projekte der Unternehmen hingewiesen wird.
Nachwuchsrekrutierung ist schwieriger geworden
„Die Unternehmen müssen auf die jungen Menschen zukommen“, ist sich Hahn sicher. Denn die Nachwuchsrekrutierung sei schwieriger geworden, was sich in der Qualität, aber auch in der Quantität der Bewerbungen zeige. Dennoch gingen im vergangenen Jahr mehr als 400 Bewerbungen für drei Ausbildungsplätze ein. Hahn geht es um das Gesamtpaket Mensch, mit allen Schwächen und Stärken, das sie im Bewerbungsprozess kennenlernen und auch rekrutieren möchte. Allbau setzt bei der Auswahl der Kandidaten auf ein zweistufiges Verfahren: Zunächst gilt es, einen Eignungstest zu bestehen, dann werde der Kandidat zum Vorstellungsgespräch geladen. Auch hier lebt Hahn das Konzept „Azubis werben Azubis“: Denn im Vorstellungsgespräch sitzt dem Bewerber neben der Personalleiterin und einer Vertreterin des Betriebsrats auch ein Azubi gegenüber. Den kann der Bewerber gezielt fragen – auf Augenhöhe.
Auch beim Azubi-Tag stehen die Schüler hinterher für Einzelgespräche bei den Azubis, der Personalerin und einer Vertreterin des Europäischen Bildungszentrums der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (EBZ) an, um noch die eine oder andere Frage zur Ausbildung, dem Bewerbungsablauf oder der EBZ-Berufsschule zu stellen. Der lockere Stil der Veranstaltung gefiel, zumal für die jungen Leute nicht zuletzt das Team ausschlaggebend für die Wahl des Ausbildungsunternehmens ist, neben einer abwechslungsreichen Tätigkeit, Weiterbildungsmöglichkeiten und einem sicheren Arbeitsplatz. Auch die sozialen Projekte der Azubis beindruckten die jungen Teilnehmer. Und wann, wenn nicht an einem solchen Tag, kann auch die Mutter oder der Vater mal einen Einblick in den vielleicht künftigen Ausbildungsbetrieb der Tochter oder des Sohnes erhaschen? (sma)