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Den Körper im Bewerbungsgespräch gezielt einsetzen

Auch wenn jemand keinen Ton sagt, spricht sein Körper Bände – und verrät die wahren Gefühle. Körpersprache wird vom Beobachter meist intuitiv richtig entschlüsselt – wie der Schauspieldozent, Regisseur und Coach Stefan Spies den Besuchern des IZ-Karriereforums in zahlreichen gespielten Szenen demonstrierte. Mit ein paar Tricks können Menschen ihre Körpersprache beeinflussen und diese gezielt im Vorstellungsgespräch einsetzen.

Sonja Smalian
02. Juni 2011
Bild: Alexander Sell

Feuchte Hände, hängende Schultern, klopfender Herzschlag und die Stimme klingt auch irgendwie gepresst – so ähnlich dürften sich viele Kandidaten in einem Vorstellungsgespräch fühlen. Doch das muss nicht sein, denn wer auf seine Körperspannung und seine (Geistes-) Haltung achtet, kann nicht nur das eigene körperliche Empfinden verbessern, sondern auch seinen Auftritt.

Auf die richtige Körperspannung achten

Um mit dem meist unbekannten Unternehmen vertrauter zu werden und sich in der neuen Umgebung wohler zu fühlen, rät Spies Bewerbern, schon am Eingang mit dem Pförtner oder der Empfangsdame einige Worte zu wechseln – dann vielleicht auch noch mit der Assistentin, die ihn zu dem Zimmer geleitet.

Steht der Kandidat dann dem Personalverantwortlichen gegenüber, ist vor allem die richtige Körperspannung entscheidend. Der Bewerber darf sich weder auf dem Stuhl fläzen noch überdreht und gestresst wirken, sondern wach und präsent. Dafür ist es sehr wichtig, dass der Bewerber ein Gefühl dafür entwickelt, in welchem Spannungszustand er sich befindet, erläutert Spies. Denn nur dann kann er dafür Sorge tragen, dass er seine Energie bewusst einsetzt und dosiert. Wer also zu viel Spannung aufgebaut hat, der soll an etwas denken, das ihn beruhigt. Wer antriebslos in den Seilen hängt, der muss dafür sorgen, dass er vor dem Bewerbungsgespräch etwas in Fahrt kommt und Körperspannung aufbaut. Bei manchen könnte beispielsweise ein kurzer, schneller Spaziergang helfen.

Im Vorstellungsgespräch ist Haltung gefragt. Auch an der kann ein Bewerber arbeiten. Spies wählt das Beispiel der Tänzer, die auch außerhalb der Bühne durch ihre aufrechte Haltung auffallen. In Gedanken soll sich der Kandidat vorstellen, dass er ein Medaillon auf der Brust trägt, das er gerne herzeigen möchte – und schon ist der Rücken aufrecht und die Schultern sind gerade.

Wer im Gespräch die Mundwinkel beständig nach oben zieht, obwohl ihm danach eigentlich nicht zumute ist, dürfte nicht als besonders begeisterter Kandidat durchgehen. „Bluffen Sie nicht mit einem Lächeln“, warnt Spies. Denn das kann leicht aufgesetzt wirken. Hilfreich kann es sein, sich beim Lächeln an eine erfreuliche Gegebenheit oder an seine Lieblingsmusik zu erinnern.

Um den Stress aus der Bewerbungssituation herauszunehmen, bietet sich auch ein weiteres Gedankenexperiment an: Der Kandidat soll sich vorstellen, was er nach diesem Gespräch machen wird. Das kann z.B. Schuhe kaufen sein. Ein mentaler Belohnungstrick, den auch der Coach selbst vor seinen Auftritten manchmal anwendet. Es sei wichtig zu wissen, dass das Leben auch nach dem Gespräch weitergeht.

Ein wichtiger Aspekt ist Status. Menschen im Hochstatus sind raumnehmend und führend, im Tiefstatus hingegen raumgebend und folgend. Negativ ist, dass Personen im Tiefstatus etwas Bedürftiges aussenden. Sie wollen gefallen. Sie haben häufig einen flachen Atem, eine schnelle Sprechweise und den so genannten Lady-Di-Blick von unten nach oben – und sie lächeln, auch wenn sie sich nicht so fühlen. Im Hochstatus hingegen ist die Stimme ruhig, der Schwerpunkt liegt auf dem ganzen Fuß, das „Medaillon“ wird gezeigt und hin und wieder wird gelächelt. Doch Vorsicht, der Hochstatus kann auch leicht arrogant wirken.

Im Vorstellungsgespräch nicht bedürftig wirken

Ein Bewerbungsgespräch ist deswegen ein Wechsel zwischen Hoch- und Tiefstatus. Damit der Bewerber nicht dauerhaft in den „Gefall-Modus“ fällt und bedürftig wirkt, hilft die Vorstellung, dass er nicht zwingend auf die Stelle angewiesen ist. Spies‘ Tipp: Der Kandidat soll mit dem Gefühl in das Gespräch gehen, dass er selbst auch ein Auswahlgespräch führt, also „prüfen, ob die Stelle bzw. das Unternehmen etwas für ihn ist.“

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