← Zurück zur Übersicht

Personaler sollten von Vertrieblern lernen

Der demografische Wandel ereilt die Personalverantwortlichen rasenden Schrittes. Eine ihrer dringlichsten Aufgaben dürfte künftig die Rekrutierung neuer Mitarbeiter sein. Dafür wird ein anderer Typ Personaler gebraucht, nämlich einer mit Vertriebsstärke.

Sonja Smalian
23. Mai 2013
Die gezielte Suche und auch Ansprache von interessanten Kandidaten werden die Personaler künftig auch in die eigenen Hände nehmen müssen, um Mitarbeiter rekrutieren zu können. Das erfordert Personaler mit Vertriebsstärke.
Bild: Minerva Studio/Fotolia.com

Die Suche nach neuen Mitarbeitern wird auch für Personalverantwortliche in der Immobilienwirtschaft nicht einfacher. Die Hälfte der Unternehmen erhält zu wenig Initiativbewerbungen sowie Rückmeldungen auf ausgeschriebene Stellen, das hat die Umfrage zur IZ-Joboffensive im vergangenen Jahr gezeigt. Auch mit der Qualität der eingehenden Unterlagen sind 39% der Befragten unzufrieden.

Dieser Trend dürfte sich in den nächsten Jahren noch verschärfen – nicht zuletzt durch den demografischen Wandel. Allein bei der LBS Landesbausparkasse Rheinland-Pfalz werden 75 von 300 Mitarbeitern bis zum Jahr 2019 altersbedingt ausscheiden, sagte Vorstandsvorsitzender Max Aigner auf dem Mittelstandstag Rheinland-Pfalz in diesem Jahr. Das Unternehmen versucht, durch möglichst flexible Arbeitszeitmodelle die Ausfallzeiten z.B. durch Pflege und Schwangerschaft so gering wie möglich zu halten und Mitarbeiter zu binden. Denn das Unternehmen weiß, dass es den altersbedingten Mitarbeiterschwund durch Rekrutierung wahrscheinlich nicht wird ersetzen können.

„Der Personaler braucht eine Erweiterung seines Werkzeugkastens“, sagt Peter Scherf, Inhaber der Personalberatung Euroworks. In zweitägigen Seminaren bringt er Personalern bei, wie sie u.a. in Sozialen Medien und Stellenbörsen interessante Bewerber identifizieren und direkt ansprechen, um sie auf Vakanzen im eigenen Unternehmen hinzuweisen. Wie vorab die Qualifikation eines Bewerbers geprüft werden kann, gehört ebenfalls dazu. Das Telefonieren wird im Seminar trainiert. Danach kann sich eine weitere Betreuung, z.B. in Form eines Mentorings, anschließen. Zudem ist ein einjähriger Zertifikatslehrgang im Aufbau.

Künftig werden im Recruiting ähnliche Menschen arbeiten wie im Vertrieb. Der verlasse sich auch nicht allein auf Marketingaktivitäten, um Ergebnisse zu erzielen. Eigene funktionsorientierte Einheiten innerhalb des Unternehmens – bei Mittelständlern können das auch genossenschaftlich organisierte Teams sein – werden künftig aktiv Kandidaten ansprechen, prognostiziert Scherf. Dennoch gebe es immer besondere Rekrutierungssituationen, in denen Unternehmen auf einen Personalberater zurückgreifen müssten, sagt Scherf, selbst Personalberater. „Die Branche der Personalberater wird nicht abgeschafft.“

Karriere
Immobilienprofis im Porträt: Isabel Tannenberg

Isabel Tannenberg wurde 1983 in Freudental bei Stuttgart geboren. Inzwischen wohnt sie in der Frankfurter Innenstadt, plant aber einen Umzug in den ruhigeren Stadtteil Rödelheim. Ihr Studium in Rechtswissenschaften mit anschließendem Referendariat absolvierte sie 2010 in Leipzig. Ihre berufliche Karriere startete sie 2011 bei Kucera Rechtsanwälte, seit 2015 ist sie zudem als Steuerberaterin tätig, seit 2019 Partnerin im Bereich Real Estate Taxation in der Kanzlei. Was sie seit Schulzeiten begleitet, ist ihre Liebe zu Pferden und dem Reitsport. Damit hat sie sogar ihr erstes Taschengeld bei einem Ferienjob verdient.

Köpfe
Cederik Engel wird Chef von CCE Deutschland

Cederik Engel ist nun Geschäftsführer des auf erneuerbare Energien spezialisierten Entwicklers CCE Deutschland.

Karriere
Mipim sucht 40 Challengers für Nachwuchsprogramm

Bis zu 40 junge Fachkräfte können 2026 am Nachwuchsprogramm Challengers der Immobilienmesse Mipim in Cannes teilnehmen. Bewerbungen können bis zum 21. November online eingereicht werden.