Mitarbeiter gesucht
Die Immobilienunternehmen sind „busy“ und mehr Hände werden gebraucht. Jeder zweite Personaler rechnet mit einem erhöhten Personalbedarf bis zum Frühjahr 2015 in der Branche insgesamt – und im eigenen Unternehmen. Trotz Fachkräftemangel wird (bislang) noch nicht an der Gehaltsschraube für Berufseinsteiger und Young Professionals gedreht.
Die Immobilienbranche ist unverändert auf Mitarbeitersuche. 54% der Immobilienunternehmen wollen bis zum Frühjahr 2015 neue Mitarbeiter einstellen. Mit dem bestehenden Team weitermachen wollen wie schon im Vorjahr 41% der befragten Personalverantwortlichen. Das ist ein Kernergebnis der diesjährigen Umfrage im Rahmen der IZ-Joboffensive, an der sich 115 Unternehmen der Immobilienwirtschaft beteiligt haben.
Ein Element der Joboffensive ist eine jährliche Arbeitsmarkt- und Gehaltsumfrage unter Immobilienunternehmen sowie Studenten immobilienwirtschaftlicher und verwandter Studiengänge. Seit dem Jahr 2001 werden dabei die Personalbedarfe, Einstiegsgehälter sowie Anforderungs- und Qualifikationsprofile ermittelt.
Auch wenn in diesem Jahr grundsätzlich mehr Unternehmen als noch im Vorjahr planen, ihre Teams zu vergrößern, so formulieren sie ihren Personalbedarf deutlich verhaltener. 536 Positionen zählt die Besetzungsliste der 115 Unternehmen. Das entspricht 4,6 Stellen je Unternehmen – und ist im Vergleich zum Vorjahr eher mager. Im Frühjahr 2013 hatten die Personaler einen Bedarf von 1.779 zu besetzenden Positionen für die folgenden zwölf Monate angemeldet. Das entsprach gut 13 zusätzlichen Mitarbeitern je Unternehmen. Vielleicht stehen die Planstellen in diesem Jahr schlichtweg noch nicht genau fest und stattdessen besteht ein eher gefühlter Bedarf an weiteren helfenden Händen.
Jobmotor der Immobilienbranche ist das Asset- und Property-Management. In diesem Segment will sich fast jedes Unternehmen bis zum Frühjahr 2015 vergrößern. Aber auch die Gutachter, Marktforscher und Unternehmensberater planen, sich Verstärkung ins Boot zu holen, und kündigen Einstellungen an.
Auch die Branche insgesamt werde dem Trend Personalaufbau folgen, schätzen die Personalverantwortlichen beim Blick über das eigene Unternehmen hinaus. 56% von ihnen rechnen mit zusätzlichen Einstellungen. Vor zwei Jahren hatte sich nur 37% zu einer solchen Prognose verleiten lassen.
Mit ihrer Wachstumsprognose liegen die Unternehmen der Immobilienwirtschaft deutlich über der Beschäftigungserwartung der deutschen Gesamtwirtschaft. Bundesweit rechnen nur 38% der Unternehmen aller Branchen damit, dass ihre Betriebe mehr Mitarbeiter zählen werden, wie die Frühjahrs-Konjunkturumfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln zeigt.
Die Zeichen stehen auf Personalaufbau und Fachkräfte sind rar. Doch das führt nicht zwangsläufig zu höheren Gehältern, zumindest bei Berufseinsteigern. Sie müssen in diesem Jahr eine Nullrunde hinnehmen. Die Durchschnittsgehälter sinken um 0,4% auf ein Jahresbrutto von 35.043 Euro. Damit sind die Gehälter für die Berufsstarter immer noch nicht wieder auf dem Niveau des bisher besten Jahres 2003 angekommen – und das nach elf Jahren. Einzig die Asset- und Property-Manager sowie die Verwalter gewähren den Nachwuchskräften ein kleines Gehaltsplus.
Die jungen Immobilienprofis zieht es stark in die Branche. Nur etwa 35% der mehr als 440 befragten Studenten wollen im Anschluss an ihr aktuelles Studium weiter an der Hochschule verweilen und ein weiteres anschließen bzw. promovieren. Die Mehrheit wird also innerhalb der nächsten zwei Jahre den Einstieg ins Berufsleben wagen. Mit Problemen dabei rechnet kaum einer der Befragten. Vielmehr schätzen mehr als vier Fünftel ihre Chancen auf einen direkten Berufseinstieg als sehr gut oder gut ein. Dass die Nachwuchskräfte unter Beobachtung des Marktes stehen, erleben sie schon früh: Ein Viertel hat schon eine feste Jobzusage und etwa 40% sind schon einmal von einem potenziellen Arbeitgeber angesprochen worden.