Vorsitzende des Aufsichtsrats von Münchner Wohnen tritt zurück
Erneutes Stühlerücken bei Münchner Wohnen. Nach dem wiederholten Abgang von Führungskräften ist nun die Aufsichtsratsvorsitzende zurückgetreten. Grund seien „politisch motivierte Angriffe“ gegen sie.
Münchens dritte Bürgermeisterin Verena Dietl (Grüne) gibt ihr Amt als Aufsichtsratsvorsitzende der Münchner Wohnen auf. Künftig wird wohl Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) ihren Posten übernehmen.
Dietl war fast fünf Jahre an der Spitze der Aufsichtsräte der beiden städtischen Wohnungsbaugesellschaften GWG und Gewofag und seit Januar 2024 Aufsichtsratsvorsitzende der fusionierten Münchner Wohnen.
Bei der Fusion der beiden städtischen Gesellschaften lief in der Vergangenheit nicht alles rund. Nach zahlreichen Rücktritten hat das Unternehmen derzeit nur einen statt der vorgesehenen drei Geschäftsführer. Zuletzt wollte Dietl die bisher kommissarisch tätige Vorsitzende der Geschäftsführung, Doris Zoller, als Dauerlösung durchsetzen. Das stieß beim übrigen Aufsichtsrat auf Widerstand. Zoller verließ daraufhin das Unternehmen und auch Dietl galt als beschädigt. „Viele Angriffe gegen die Münchner Wohnen haben sich auch gegen mich persönlich gerichtet, waren politisch motiviert“, führt Dietl nun als Begründung für ihren Rücktritt an.
Zudem sollte angesichts der angespannten Zeiten die „politischen Kompetenzen in Sachen Wohnungsbau und Planung beim Oberbürgermeister gebündelt werden“, so Dietl weiter. Die Stadtratsfraktion CSU/Freie Wähler hatten schon 2023 gefordert, dass Reiter die Fusion der Wohnungsbaugesellschaften zur Chefsache machen solle.