Doris Zoller schmeißt bei Münchner Wohnen hin
Die städtische Wohnungsgesellschaft Münchner Wohnen ist schon wieder auf der Suche nach einem Chef oder einer Chefin. Die bisher kommissarisch tätige Vorsitzende der Geschäftsführung, Doris Zoller, geht.

Die Fusion der beiden städtischen Gesellschaften GWG und Gewofag zur Münchner Wohnen läuft alles andere als planmäßig. Zumindest was die Unternehmensführung angeht. Die bisherige Chefin des Anfang 2024 gegründeten Unternehmens, Doris Zoller, hat den Aufsichtsrat um ihre sofortige Freistellung gebeten. Zoller reagiert damit nach Informationen der Süddeutschen Zeitung und des Münchner Merkurs auf den fehlenden Rückhalt des Aufsichtsrats.
Den Berichten zufolge schlug Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD) in einer Aufsichtsratssitzung vor, die bisher kommissarisch tätige Vorsitzende der Geschäftsführung zur Dauerlösung der Münchner Wohnen zu machen. Doch offenbar gab es in dem Gremium Zweifel an der Eignung der gelernten Architektin Zoller.
Immer Ärger in der Unternehmensführung
Zoller war eigentlichen als technische Geschäftsführerin der Münchner Wohnen vorgesehen. Als 2023 der eigentlich als Geschäftsführer vorgesehene Ex-Gewofag-Chef Klaus-Michael Dengler rausgeworfen wurde, übernahm sie schon einmal den Vorsitz der Geschäftsführung. Abgelöst wurde sie von Denglers Nachfolger, dem Ex-Deutsche-Wohnen-Chef Andreas Lehner. Doch der warf nach nur knapp einem Monat im Amt hin und Zoller übernahm erneut übergangsweise. In der Vergangenheit gab es immer wieder Querelen mit dem Führungspersonal der städtischen Wohnungsgesellschaften. 2022 wurden die damaligen Geschäftsführer der GWG, Gerda Peter und Christian Amlong, wegen interner Streitigkeiten kurzfristig abberufen.
Nun muss die städtische Gesellschaft, die über einen Bestand von fast 70.000 Wohnungen verfügt, wieder auf die Suche gehen. Derzeit ist der frühere SPD-Stadtrat Christian Müller einziger Geschäftsführer von Münchner Wohnen. Münchner Wohnen will zu den Vorgängen keine Stellungnahme abgeben.