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Anni Hönicke sucht Scharia-konforme Investments

Die ehemalige Immobilienbankerin Anni Hönicke hat nach ihrem Abgang von der DekaBank vor einem halben Jahr eine neue Berufung gefunden: Sie berät die arabische Investmentfirma Gulf Islamic Investments (GII), die verstärkt deutsche Immobilien kaufen will.

Nicolas Katzung
07. Oktober 2019

Anni Hönicke klappt ein komplett neues Buch auf. Die 58-Jährige wechselt vom Immobilienbanking zum Immobilieninvesting, zumindest was den Auftraggeber angeht. Sie berät die in den Vereinigten Arabischen Emiraten beheimatete Gesellschaft GII. In ihrer neuen Funktion soll sie unter anderem für geeignete Investmentobjekte in Deutschland aufspüren und sich zugleich um die passende Finanzierung kümmern. Das dürfte ihr größeres Asset sein, schließlich besteht fast ihr gesamtes Berufsleben aus Stationen bei Immobilienbanken. Nach langjährigen Aufenthalten bei der Rheinhyp und Eurohypo verbrachte Hönicke ihre letzten zwölf Berufsjahre bei der DekaBank, wo sie das Immobilienkreditgeschäft leitete und – wie bei ihren vorigen Stationen – das Auslandsgeschäft aufbaute.

Alter Arbeitgeber könnte neuer Geschäftspartner werden

Bei der DekaBank kam sie bereits in Berührung mit ihrem neuen Auftraggeber. Für zwei Deals von GII, einer in Deutschland, einer in Großbritannien, hatte die DekaBank die Finanzierung bereitgestellt. Die Beziehung könnte auch in Zukunft fruchten, wenn Hönicke auf passende Investmentobjekte gestoßen ist und noch die Finanzierung sicherstellen muss. „Deka steht ziemlich am Anfang des Alphabets“, sagt sie augenzwinkernd. Und vergisst nicht, den Reiz ihres neuen Jobs hervorzuheben: „GII ist eine starke Organisation mit einer klaren Strategie. Ich bin froh, bei deren Umsetzung in Deutschland mit einem gesunden und nachhaltigen Wachstum dabei sein zu können.“

„Mit Frau Hönicke haben wir einen Fuß in den deutschen Markt bekommen“, freut sich Pankaj Gupta, Mitgründer und CEO VAE von GII. Für die Firma, die Gelder von arabischen Investoren anlegt, sei der deutsche Immobilienmarkt „eine Säule der Wachstumsstrategie“. Im Fokus stehen Logistik- und Büroimmobilien, vorzugsweise mit langlaufenden Mietverträgen, für die GII bereit ist, zwischen 50 Mio. und 250 Mio. Euro auszugeben. Das jährliche Zielinvestmentvolumen für den gesamten europäischen Markt beziffert Hönicke auf 300 Mio. bis 500 Mio. Euro.

Banken sollten keine Hauptmieter sein

Eine besondere Herausforderung für Hönicke dürfte die Maßgabe sein, dass die Investments von GII Scharia-konform sein müssen. Der Schwerpunkt der Prüfung liegt bei der Auswahl der Investmentobjekte. Womit die Mieter im Objekt ihre Erträge erzielen, ist eine entscheidende Frage. Sind es Zinserträge wie bei Banken hierzulande üblicherweise der Fall, sollte eine Bank zumindest nicht der Hauptmieter sein. „Anständige Objekte im Sinne von Scharia-Konformität zu finden, ist nicht die Herausforderung, sondern anständige Returns. Aber ich bin mir sicher, dass es genügend potenzielle Kaufobjekte für GII geben wird“ sagt Anni Hönicke.

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