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René Benko nimmt sich aus der Schusslinie

René Benko hat sich aus dem operativen Geschäft der Signa Holding zurückgezogen und ist an die Spitze des Beirats gewechselt. CEO von Signa ist jetzt Christoph Stadlhuber. Der Wechsel wurde bekannt, nachdem die Bewährungsstrafe gegen Benko von einem Wiener Gericht unlängst bestätigt worden war.

Christoph von Schwanenflug
26. August 2013
Bild: cvs

René Benko (36) hat sich von der Position des CEO der Signa Holding zurückgezogen. Er hat, wie jetzt durch einen Artikel des österreichischen Wirtschaftsmagazins Format bekannt wurde, bereits am 18. Juni den Vorsitz im neunköpfigen Signa-Beirat übernommen und will sich um strategische Fragen kümmern. Im Beirat sitzen u.a. Leute, die über Signa Geld investiert haben, darunter Ex-Porsche-Chef Wendelin Wiedeking oder George Economou, dem 50% der Anteile der Signa Holding gehören (die übrigen 50% besitzt Benko). Nachfolger Benkos als CEO ist Christoph Stadlhuber (46), der seit 2011 bei Signa arbeitet und vorher u.a. die österreichische Bundesimmobiliengesellschaft BIG führte.

Über die Gründe für den Wechsel gibt Signa keine Auskunft. Pressesprecher Robert Leingruber verweist zur Beantwortung aller Fragen lediglich auf den Format-Artikel, in dem es heißt: „Natürlich versichert der noch immer junge Immobilien-Unternehmer, die Weichenstellung habe nichts mit seiner vom Gericht bestätigten bedingten Haftstrafe (ein Jahr) zu tun. Die Rochade sei bereits am 18. Juni erfolgt, er wolle sich aus dem Tagesgeschäft zurückziehen, das zu sehr auf ihn fokussiert war. … Aber Benko kommt es schon auch gelegen, dass er in dieser juristisch heiklen Situation etwas aus der Schusslinie ist.“

Richterin: „Musterfall von Korruption“

Benko war im November 2012 wegen versuchter „verbotener Intervention“ zu einem Jahr bedingter Haft verurteilt worden. Dem Urteil zufolge hat er über einen Politiker, dem er ein Honorar bot, versucht, auf ein Steuerverfahren gegen Signa Einfluss zu nehmen. Das Urteil war am 13. August 2013 vom Oberlandesgericht Wien bestätigt worden. Die Richterin in der ersten Instanz hatte Medienberichten zufolge von einem „Musterfall von Korruption“ gesprochen.

Die Signa Holding ist über ihre Tochtergesellschaft Prime Selection in innerstädtische Handelsimmobilien in Österrech und Deutschland investiert. Zuletzt übernahm Signa von Aberdeen Asset Management ein an American Express vermietetes Bürogebäude in Frankfurt.

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